Zurück zur Homepage 
Zurück zur Homepage

 

"Happy Hummer"

Wie Tiere totgekocht werden
und sich Menschen daraus einen Spaß machen

"Happy Hummer" war vor ein paar Jahren der sarkastische Titel einer ZDF-Reportage, in der elegant gekleidete Damen und Herren an einem Hummer-Kochkurs teilnahmen. Am Anfang hatten zumindest die Frauen noch etwas Skrupel, die hilflosen Tiere ins heiße Wasser zu werfen, aber als der Koch ihnen erklärte, dass die Hummer sofort betäubt seien und überhaupt nichts spürten, waren die Hemmungen verschwunden. Der Topf wurde mit den lebenden und bei vollem Bewusstsein zappelnden Tieren vollgestopft. Das Wasser kühlt dadurch natürlich stark ab. Dann wird das Wasser ganz allmählich, aber ohne jede Gnade immer heißer. Ein langer und grausamer Todeskampf beginnt, den der Autor Edgar Kupfer-Koberwitz in seinem Buch „Die Tierbrüder“ wie folgt beschreibt:

"Sie versuchen zu entfliehen, doch umsonst. Ein Deckel wird auf den Topf gedrückt, die verzweifelten Kletterer werden vorher erbarmungslos zurückgestoßen. Währenddessen glüht das Feuer unter dem Topfe, beginnt das Wasser heißer und heißer zu werden, zu dampfen und sich langsam wieder dem Siedepunkt zu nähern - ach! sehr langsam. Und in dieser dauernd sich steigernden Glut sind die Tiere eingeschlossen, ohne jede Aussicht auf Rettung, sind ihren ständig steigenden Schmerzen preisgegeben..."


Warten auf den sicheren Tod...

Total lustig drauf waren die Hummer-Kochen-Seminarteilnehmer/innen in dieser Sendung. Veralbert haben sie noch ihre Opfer, bevor sie die Tiere ins heiße Wasser warfen.

Hummer zubereiten und Hummer aufessen wird als ein Kulturgut bezeichnet. Die elitären Koch- und Ess-Seminare, gepflegtes Ambiente, teure Restaurants, tolle Empfänge und gutsituierte, oft prominente Vertreter dieser barbarischen Vorliebe lassen die Hemmungen bei vielen Menschen schwinden. Auch die ZDF-Sendung ließ jede kritische Stellungnahme vermissen. Das Massaker wurde als Happening zelebriert.

Die sog. „Verordnung zum Schutz von Tieren im Zusammenhang mit der Schlachtung oder Tötung (Tierschutz-Schlachtverordnung - TierSchlV)“ zeigt das wahre Gesicht des deutschen Tierschutzrechts, nämlich das eines verlogenen Unrechtssystems. In § 13 Abs. 8 TierSchlV ist denn auch die Ermordung von Hummern so wunderschön ordnungsgemäß normiert, wie es sich für ein anständiges deutsches Gesetz gehört:

„Krusten- und Schalentiere, außer Austern, dürfen nur in stark kochendem Wasser getötet werden; das Wasser muss sie vollständig bedecken und nach ihrer Zugabe weiterhin stark kochen. Abweichend von Satz 1 dürfen

1. Taschenkrebse durch mechanische Zerstörung der beiden Hauptnervenzentren sowie

2. Schalentiere in über 100 Grad Celsius heißem Dampf getötet werden.“

Wer schon einmal in einer Großküche war, hat gesehen, dass - wie auch im oben genannten Beispiel - nicht ein Hummer pro Topf, sondern viele Hummer hineingeworfen werden. Wer es sich nicht vorstellen kann und weiter Hummer essen will, sollte sich bei www.youtube.de den Todeskampf dieser armen Tiere ansehen. Bei Youtube geben Sie folgende beiden Stichworte ein: Lobster  masacre.  Dort finden Sie u.a. dieses Video. In vielen Videos ist zu sehen, dass der schnelle Tod der Hummer nur ein verlogenes Märchen ist. Das Leiden der Tiere ist unermesslich!

HummerinHand-Internet.jpg (41078 Byte)
... für einen Gaumenkitzel unserer "Eliten"

Ich finde es ausgesprochen nachdenkenswert, dass gerade unsere „Eliten“ dieser dekadenten „Kultur“ so viel Reiz abgewinnen: Schauspieler, Musiker, Politiker und andere, die es wissen müssten und wahrscheinlich auch wissen, dass gleich nebenan - in der „Gourmet-Küche“ - unschuldige Tiere verzweifelt mit dem Tode kämpfen und dabei Höllenqualen erleiden. Und dass sie - diese „Feingeister“ - die persönliche Verantwortlichen für dieses Leiden sind.

In der italienischen Stadt Reggio Emilia ist nach Angaben der Tierrechtsorganisation Peta seit 2004 das Totkochen von Hummern unter Strafe gestellt worden. Warum wird diese barbarische Tradition in einem angeblich so tierfreundlichen Land wie Deutschland nicht ebenfalls gesetzlich verboten?

 

Nach oben